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1392. Sept. 24. Liegnitz.

Herzog Ruprecht bekennt für sich und als Vormund seiner Brüder, dem Bürgermeister und den Rathmannen der Stadt Liegnitz geboten zu haben, dass sie das fürstliche Münzgeld von 30 Mark auf der Stadt, wie es von ihm zu jährl. Zinse, jede Mark um 10 verkauft worden ist, wieder verkaufen können, jede Mark Zins um 12 Mark Prag Gr. zu rechtem Wiederkauf.

Wir Ruprecht von gotis gnaden herczog in Slesien vnd herre czu Legnicz bekenne offintlich in desim briue allen den, di en sehen adir horen lesin, das wir von vnsers selbis wegen vnd von der hochgebornen fursten herczogen Wenczlaws, Bonczlaws vnd Heynrichs, vnser liben bruder wegen, di do von gotlichen gnaden auch mit vns erbherren sin czu Legnicz, der vormunde wir yczunt syn, vnser swere schaden czu vormyden vnd vnsern fromen groslich czu werben vnd czu schaffen, mit rate vnser getrawen eldisten ernstlichen bevolen vnd geboten haben den erbern wiesen burgermeistern vnd ratmannen, den eldisten, geswornen allir hantwerke vnd der ganczen gemeynen der stat Legnicz, di do yczund syn vnd auch her noch yn czukunftigen czyten gekorn werden vnsern liben getruwen, daz sy von vnser wegen alle vnser monczegeld, des do ist dryzig marg, daz wir haben vff der vorgenanten vnser stat Legnicz, daz auch vormals gancz vnd gar von vnser wegen vnd von vnserm gebote vnd bevelunge vorkowft ist czu ierlichem czinse yczliche marg vm czehene wedir abekowfen vnd abelozen sollen vnd sullen sy vorbas vorkowffen von vnser wegen, yczliche marg czinsz vm czwelff marg Preggisscher grosschen Polonisschir czal czu rechtim wedirkowffe ydem manne, der di selben czinse kowffen wolde, frauwen also den mannen. Auch irloube wir vnd bevelen en, ab sy di selben czinse ymande wedirabekowffin wollin, do sy sie nicht gerne hen geben wollen, daz si dy wedirabekowffin vnd abelosin mogen, wen sy vnd als vfte, alz sy dez czu rate werden, vnd mogen sy andirn lowten vorbas vorkauffin, wen sy wollen glichir wyze als vore. Were auch, daz ymand vndir den lowten, die do den selben czins vormols czu wedirkowffe yczliche marg vm czehene gekowft haben, sie vorbas behalden vnd haben wollen, so sollen vnd mogen di vorgenanten burgermeistere vnd ratmanne, di yczunt syn vnd hernoch vnser stat Legnicz gekoren werden in czukunftegen czyten mit en, sulchin kowff haldin vnd machin, daz sy en geben uff yczliche marg czinsz czwn marg grosschin, also daz sie vorbas steen sullen vnd wer-den czu wedirkowffe yczlich marg vm czwelffe. Ouch haben sy alsovil geldis vnd pfennynge, als man en dorumme geben sal vns vnd auch vor vns gancz vnd gar yczunt cristen vnd juden, an di wir sy gewieset haben, beczalet vnd vorrichtet. Ouch wolle wir vns vnd vnsern nachkomelingen erbherren czu Legnicz vnsern vngehinderten wedirkowff des selben monczegeldis vnd czinsz behalden kegen allin den, den di selben czinse vorkauft werdin vm alsovil geldis, als si vorkowft werden, wen wir das vormogen. Ouch globe wir den selbin vnsern getruwen liben burgermeistern vnd ratmannen, das wir ydemmanne, deme sy das selbe vnser monczegeld vorkowffen losen wollen, bi synir briue lowte, di sy den luten obir di czinse geben in allin lowten, vorbindungen, globden, artikeln vnd puncten, als sy ire briue vndir der stat Legnicz ingezegile dorobir geben vnd wollen alle lowte, di das selbe monczegelt kowffin gnediclichin bi den selben czinsen haldin vnd schoczen, noch irre briue lowte, di sy von der obgenanten vnser stat Legnicz obir di vorgenanten czinse werdin haben. Des czu bestetegunge vnd czu sicherheyt habin wir en desin briff gegeben vorsigilt mit vnserm gemeynen ingezegil czu Legnicz. Noch gotis geburde vnsers lieben herren towsund vnd dry hundirt jar ym czwehin vnd newnczegisten jare am dinstage vor sante Michilstag. Do bie syn gewest vnsern getruwen lieben, er Bernhard vom Furstinsteyne, er Nickel Grunehowpt von Czedelicz, Hannus Kranch, Cunrat Slewicz, Cunrat Spilner, Nicze von der Osslow vnd er Thomas Gytan, vnser schriber, dem wir desin briff beuolen.

Altes Privilegb. p. 49.

Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866